Weibliche Sexualhormone

Östrogen

Bei Östrogen handelt es sich um ein weibliches Geschlechtshormon. Dessen Herstellung erfolgt vor allem in den Eierstöcken, sowie in geringen Mengen auch in der Nebennierenrinde. Bei schwangeren Frauen findet die Produktion zudem auch in der Plazenta (Mutterkuchen) statt. Östriol, Östron und Östradiol stehen für die wichtigsten Östrogene im Körper. Die Östrogene steuern sämtliche Vorgänge im weiblichen Zyklus und bei der Fortpflanzung. Sie gewährleisten in den Eierstöcken die Reifung der Follikel, lösen den Eisprung aus, stellen den Transport des Eies durch die Eileiter zur Gebärmutter sicher und bewirken das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Ferner fördern Sie die Zunahme der Schleimherstellung im Gebärmutterhals und das Wachstum der Brüste.

Progesteron

Auch Progesteron steht für ein wichtiges weibliches Sexualhormon. Weil die Produktion dieses Hormons insbesondere im Gelbkörper stattfindet, wird es auch als Gelbkörperhormon bezeichnet. Wie auch beim Östrogen erfolgt die Herstellung im Rahmen der Schwangerschaft zusätzlich in der Plazenta. Wird das Hormon synthetisch hergestellt, wird diesem die Bezeichnung Gestagen zuteil. Im Körper werden aus Progesteron zahlreiche andere essentielle Hormone produziert, wie etwa Aldosteron, Cortisol oder Androgene. In den Eierstöcken entsteht der Gelbkörper nach erfolgtem Eisprung aus den geplatzten Eibläschen (Follikeln). Aus diesem Grund ist die Konzentration an Progesteron im Blut bei der Frau zwischen dem 5 und 8 Tag nach dem Eisprung und somit in der mittleren Phase ihres Zyklus am höchsten. Neben dem Östrogen ist auch das Progesteron für die Regulierung des weiblichen Zyklus und die Vorbereitung auf die Schwangerschaft verantwortlich. Hierbei stellt das Sexualhormon sicher, dass das Ei befruchtet wird und sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, die Schwangerschaft fortbesteht und die Brustdrüsen auf die Milchsekretion vorbereitet werden.

Verhütung mit Gestagen

Neben dem Progesteron existieren künstlich produzierte Hormone namens Gestagen, welche ähnliche Wirkungen wie das natürliche Gelbkörperhormon aufweisen. Eingesetzt werden diese unter anderem zur Schwangerschaftsverhütung. Die Einnahme erfolgt in der Regel in Kombination mit Östrogen, da so eine größere Kontrolle des Menstruationszyklus und mehr Sicherheit bei der Verhütung erreicht wird. Gestagene wirken genauso wie Progesteron: Sie verhindern, dass die Reifung und der Eisprung weiterer Eizellen erfolgen kann. Auf diesem Weg werden Zwillingsschwangerschaften verhindert. Das Gestagen verfestigt genauso wie das Progesteron das Sekret im Gebärmutterhals und den Scheidenschleim. Damit können keine weiteren Spermien in die Gebärmutter vordringen.